GUTES DESIGN ZEIGT SICH IN DEN DETAILS


Ein längeres Boot ist in der Regel bei gleicher Breite schneller als ein kürzeres (man sagt im Bootsbau nicht umsonst "Länge läuft"), das kürzere Kanu ist wendiger. Die Rumpfform spielt zusätzlich eine entscheidende Rolle. Ein Canadier mit flachem Boden und viel Kielsprung ist deutlich wendiger als ein Canadier mit geradlinigem, leicht gerundetem Unterwasserschiff. Ein runder Boden gibt eine sehr hohe Endstabilität in fast jeder Position (Stehaufmänncheneffekt) und ist je nach Ausprägung ein wenig gewöhnungsbedürftig. Der flache Boden bedeutet hervorragende Anfangsstabilität (Sicherheit).

Suchen Sie ein Modell aus, das jetzt für Ihre Zwecke passt aber auch Spielraum für Veränderungen läßt. Sie können selbst große Familiencanadier wie unsere Cherokee-Modelle problemlos zu Zweit fahren. Dafür sind sie konstruiert, denn je nach Alter der Heranwachsenden werden diese Sie nur unwesentlich beim Vortrieb unterstützen können.

Sind Sie alleine und zu Zweit mit wenig Gepäckvolumen unterwegs empfehlen sich die kleineren Zweier-Canadier, z.B. Yoho 2, Canoki, die Sie problemlos auch alleine paddeln können. In dem Fall empfiehlt es sich, den symmetrischen Canadier von der Vorderbank mit Blickrichtung zum Heck zu fahren. Das Boot ist so besser getrimmt, der Bug steigt nicht aus dem Wasser und bietet dem Wind keine Segelfläche. Sie sitzen näher am Drehpunkt, was das Manövrieren vereinfacht. Für die Kombinutzung als Einer und Zweier sind die Persenninge mit der großen vordern Luke ideal.

Warum un wann eigentlich Solo fahren? Wenn der Partner oder die Familie keine Zeit zum Kanufahren hat, der Kleinfluss gerade idealen Wasserstand hat und dann der Familiencanadier zu groß und alleine zu unhandlich ist, -dann kommen die solotauglichen Canadier ins Spiel. Ein guter Grundschlag und ein funktionierender Steuerschlag (Beispiele im Fahrtechnikteil auf dieser Website) bringen Sie und Ihr Boot überall hin.

Quer- und Längsschnitte finden Sie als Pictogramm jeweils beim Bootsmodell in den Kompaktinfos.

QUERSCHNITT

Der Querschnitt des Kanus bedingt wie Sie sich an Bord fühlen

Der flache Boden (U-Spant) 

Der flache Boden (U-Spant) gibt größtmögliche Anfangsstabilität. Man kann im Boot aufstehen und fühlt sich auch mit mehreren Personen im Boot sehr sicher. Die Endstabilität dieser Form ist etwas geringer, es muß allerdings sehr viel passieren, bis ein solches Boot einmal kippt. Ein Beispiel aus dieser Gruppe ist der Cherokee 500.

Der moderate Rundspant 

Der Rundspant gibt hervorragende Endstabilität, das heißt man kann das Kanu aus nahezu jeder Schräglage durch einfache Gewichtsverlagerung wieder aufrichten. Das leichte Pendeln um den Schwerpunkt bedingt, daß diese Rumpfform nie ganz so satt im Wasser liegt wie der U-Spant. Der Rundspant verbessert die Allroundeigenschaften in stark bewegtem Wasser. Ein Beispielkanu aus dieser Gruppe ist der Ohio.

YOHO 470 PE

Varianten ab 1.979,00 €*
3.958,00 €*

Der V-Boden 

Der V-Boden vereint Eigenschaften von Rundspant und U-Spant. Das Boot kann in Ruhelage um seinen Schwerpunkt pendeln, liegt dann aber schnell wieder flach und relativ sicher auf. Der V-Spant ermöglicht durch bessere Führung vergleichbare Geradeauslaufeigenschaften wie der Rundspant, kommt aber auf flachen Gewässern, ähnlich wie ein Boot mit Kiel, schneller in der Kiellinie mit Steinen in Berührung. Der empfohlene Einsatzbereich sind daher Seen und tiefere Gewässer. Beispiele für Canadier mit V-Boden sind die Modelle der Gatz-Canadian Baureihe.

Der flache Rundboden 

Der flache Rundboden ist die am häufigsten bei Gatz-Kanus verwendete Form und ein Merkmal sorgfältig konstruierter Kanus. Eine ausgewogene Mischung aus Sicherheit, Komfort und Performance zeichnet Kanus mit diesem Querschnitt aus. Beispiele dieser Kategorie sind Mohawk 470 und Mohawk 490 PE.

LÄNGSSCHNITT

Der Längsschnitt des Kanus gibt Aufschluß über Faktoren wie Drehfreudigkeit und Schnelligkeit.

Gerade Wasserlinie 

Eine ganz gerade Wasserlinie, das heißt keinen Kielsprung haben Canadier, die für schnellen Geradeauslauf konzipiert werden. Die ganze Länge führt im Wasser, dadurch kann selbst ein kurzes Boot besser geradeausfahren, als ein längeres mit mehr Kielsprung. Canoki und Yaqui sind gute Beispiele hierfür.

CHEROKEE 527 PE

Varianten ab 2.298,00 €*
4.596,00 €*
CANADIAN 545

Varianten ab 3.749,00 €*
8.428,00 €*

Starker Kielsprung 

Starker Kielsprung, d.h. eine deutliche Aufbiegung an den Bootsenden haben Canadier die für enge Kleinflüsse, Wildwassereinsätze oder einfach zum spielerischen paddeln, ohne das Hauptaugenmerk auf Geschindigkeit zu legen, konstruiert sind. Auf normalen Fließgewässern und Seen braucht man etwas mehr Steuertechnik, weil die Boote so schön wendig sind. Der Yoho 1-80  und auch der Prospector 488 ,ohne seine Zuladung auszuschöpfen, sind beliebte Vertreter dieser Kategorie.

Moderater Kielsprung

Canadier für Allroundeinsätze haben einen moderaten Kielsprung. Sie vereinen, in Verbindung mit dem Rumpfquerschnitt, eine gute Mischung aus Geradeauslauf und Wendigkeit. Sie finden diese Eigenschaften beispielsweise beim Mohawk 470 und dem Ohio.

MOHAWK 490 PE

Varianten ab 2.129,00 €*
4.258,00 €*

Bugdesign

Gatz-Canadier mit ihren charakteristischen Bugformen gelten als der Ursprung der heutigen Popularität des Canadierfahrens in Deutschland. Boote mit ausgeprägtem Bug, in unterschiedlichster Ausprägung, wurden von vielen Stämmen der Ureinwohner Nordamerikas konstruiert. Auch die Voyageurs, die vom Kanu aus Nordamerika erkundeten, setzten in Ihren Großkanus auf hohe Bugformen, die auf den stürmischen großen Seen und dem bewegten Wasser der großen Flüsse gleich gut verwendbar waren. Unterschiedliche Bugformen bedingen unterschiedlich lange Wasserlinien, oft wird, wie bei Seekajaks die Wasserlinie bei Wellengang länger.

Auch über der Wasserlinie entscheidet sich noch wie trocken ein Kanu läuft - in weiterer Abhängigkeit vom Bugdesign. Manche Designs sind durch das verwendete Material und das Herstellungsverfahren limitiert, auch gibt es im Markt rein auf Funktion (z.B. stapelfähige Designs für lange Transportwege) bezogene Konstruktionen. 

Bug und Wind: Wind ist außer für Segler für jeden Wassersportler störend, es gibt aber viele Techniken selbst bei plötzlichem Starkwind in windgeschützte Uferbereiche zu paddeln. Eine dem hohen, traditionellem Bug oft fälschlich nachgesagte Windanfälligkeit ist real nicht für die Funktion und das Handling Ihres Kanus relevant. Sonst hätten indigene Völker oder Voyageurs bestimmt über die Jahrhunderte andere Formen eingesetzt. Bugflächen, ob höher und runder (z.B. Mohawk 470 oder gerader und flacher auskragend (z.B. Canadian 475) sind am Ende nahezu Flächengleich und wenn es wirklich stürmt wären größere Paddler mit weiter Kleidung windanfälliger als kleine Paddler mit engen Jacken. Das als Kriterium legt mit Recht auch niemand zu Grunde. Sehr entscheidend ist die Gesamtwindangriffsfläche inklusive der Bootsseiten über Wasser in Relation zum unter Wasser liegenden Rumpfbereich. Eine Persenning nimmt dem Wind vor allem bei unbeladenen Kanus eine weitere Angriffsfläche. Gute Trimmung von Gepäck und Paddlern hilft ebenfalls. Wir raten aus Jahrzehnten in den unterschiedlichsten Kanus auf den Gewässern dieser Welt in schönen und widrigen Bedingungen und dem gesammelten Erfahrungsschatz unserer Kunden zu einer Entscheidung nach Ihrem persönlichen optischen Geschmack.

Bei Gatz-Kanus finden Sie für jeden Geschmack und Einsatzzweck eine ansprechende Bugform. Gatz-Kanus sind schön, individuell und funktionell.